Welche Gesundheitsvorsorge braucht es für die Zukunft?
Beim virtuellen Hauptstadtkongress wurde in diesem Jahr die „Berliner Erklärung“ präsentiert, für die „etwa 40 Experten (...) in drei interdisziplinären Zukunftswerkstätten“ zehn pointierte Thesen zur „Gesundheitsvorsorge der Zukunft“ entwickelt haben. Das im Juni 2019 gestartete Projekt erfolgte auf Initiative des Wissenschaftsverlags Springer Medizin und mit finanzieller Unterstützung durch das Pharmaunternehmen Pfizer.
Der wissenschaftliche Schirmherr der Initiative, Prof. Dr. med. Reinhard Busse (TU Berlin), beschreibt die beiden wichtigsten Botschaften so:
zur Webseite der Berliner Erklärung
Die Corona-Pandemie verdeutlich mit ungeahnter Vehemenz die Bedeutung dessen, wofür die Deutsche Gesellschaft für Gesundheit (DEUGE) e.V. seit ihrer Gründung im Jahr 2007 eintritt: eine ganzheitliche Herangehensweise an die Phänomene Gesundheit und Lebensqualität. Im immer noch aktuellen Leitbild der DEUGE von 2011 heißt es unter der Zwischenüberschrift „Motor für gesellschaftlichen Wandel“:
„Gesundheit kann langfristig nur in gesunder Umgebung gedeihen. Das bedeutet, dass das als ,Gesundheitssystem‘ bezeichnete Versorgungswesen für sich genommen nur in begrenztem Umfang zur Gesundung unserer Gesellschaft beitragen kann, in der es auch an anderen Stellen ,krankt‘. Die große Herausforderung und zugleich enorme Chance besteht darin, die täglich erfahrbaren Friktionen von Freiheit und Verantwortung, Individualismus und Kollektiv, Menschlichkeit und Wirtschaftsgefüge, Wettbewerb und Kooperation, Innovation und Tradition durch ein Umdenken in der Gesundheitsbranche aufzulösen und als nachhaltigen Paradigmenwechsel gesamtgesellschaftlich verfügbar zu machen.
Daran könnten über den Versorgungsbereich hinaus auch unser gesamtes Wirtschaftssystem und andere relevante Gesellschaftsbereiche gesunden.“
Die von der DEUGE propagierte gesundheits- und ergebnisorientierte Haltung des mündigen Bürgers ist jetzt auch ein „Muss“ für Politik, Akteure und Gesamtgesellschaft, um in der weiter andauernden Pandemiesituation so wenig Schäden wie möglich zu verursachen und zu erleiden. Sie bleibt es auch danach, um aus den gemachten Erfahrungen die richtigen Konsequenzen für eine gesündere Zukunft zu ziehen. Wie die aktuelle Entwicklung mit steigenden Infektionszahlen unter dem Damoklesschwert erneuter Lockdown-Maßnahmen verdeutlicht, liegt der Schlüssel zur Überwindung der Seuchengefahr und anderer existenzieller Herausforderungen nicht (allein) in den Händen von Regierungen und Gesetzgebern, sondern primär im verantwortlichen Handeln jedes Einzelnen.
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