12. Juli 2023
Gesundheitsförderung in der Hausarztpraxis
Zu wenig Zeit für Prävention im Arztgespräch
Die Stiftung Gesundheitswissen hat in Zusammenarbeit mit dem Institut für Allgemeinmedizin der Goethe Universität Frankfurt untersucht, wie es um die Prävention und Gesundheitsförderung in Hausarztpraxen steht. Entstanden ist ein Ergebnisbooklet mit Empfehlungen zur Verbesserung der Prävention und Gesundheitsförderung in Hausarztpraxen:
Ergebnisbooklet "Gesundheitsförderung in der Hausarztpraxis" (PDF zum Herunterladen)
Im Rahmen der Handlungsfeldanalyse wurden Möglichkeiten zur Stärkung der hausärztlichen Prävention und Gesundheitsförderung zusammengetragen, die am Ende des Booklets als Schlussfolgerung aufgelistet werden. Sie lauten, etwas verkürzt zusammengefasst:
>> Verhältnispräventive Maßnahmen
>> Verhaltenspräventive Maßnahmen
stiftung-gesundheitswissen.de >>
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30. Juni 2023
Neues Paradigma
One Health – One World
Ganz oben auf der neuen Homepage des Berufsverbandes der Präventologen steht der Schriftzug "One Health - One World". Der Vorstandsvorsitzende Dr. Ellis Huber erklärt in seinem Beitrag, warum dieses Motto zum Berufsverband so gut passt und was es bedeutet:
Das One Health – One World Konzept beschreibt das neue Paradigma: Die menschliche Gesundheit ist nur im Zusammenhang mit anderen Organismen in einem lebendigen Netzwerk von Populationen, Gemeinschaften, Tierwelt, Pflanzenwelt, Umwelt und Ökosystemen zu schützen und zu fördern. Wir Präventolog*innen sind mit unserer Haltung Fachleute für eine umfassende Gesundheitskompetenz, die den einzelnen Menschen befähigt, mit sich selbst, mit anderen Menschen und mit seiner Lebenswelt so umzugehen, dass es der Gesundheit dient.
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3. Juni 2023
Tag der Organspende
Stiftung Organtransplantation: Widerspruchslösung wäre Signal
Die Zahl der Organspenden in Deutschland ist im vergangenen Jahr nach Daten der Deutschen Stiftung Organtransplantation um 6,9 Prozent im Vergleich zu 2021 gesunken. Noch 869 Menschen spendeten nach ihrem Tod ein oder mehrere Organe - nach 933 Spendern 2021 und 913 im Jahr 2020. Rund 8500 Menschen stehen auf Wartelisten.
"Zeit, Zeichen zu setzen" - das ist das Motto des Tags der Organspende in diesem Jahr. Daran angelehnt fordert Axel Rahmel aus dem Vorstand der Deutschen Stiftung Organtransplantation alle Bürgerinnen und Bürger auf, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen und eine Entscheidung zu treffen. "Daran hapert es", sagt der Medizinier.
In Deutschland gebe es zu wenige Spender - deutlich weniger als in anderen europäischen Ländern. Außerdem beobachtet Rahmel, dass die Zustimmung zur Organspende sinke. Deshalb sei es wichtig, die Menschen über das Thema zu informieren: "Damit gerade eine bewusste Entscheidung getroffen werden kann." Aktuell müssten diese häufig die Hinterbliebenen treffen "und das ist für die Angehörigen extrem schwierig".
"Es ist nie zu spät, sich mit dem Thema Organspende auseinanderzusetzen"
Frage: Gibt es eine Alterbegrenzung für die Organspende?
Antwort: Nein. Die älteste Spenderin in Deutschland war 98 Jahre alt.
Der häufigste Grund, warum Menschen noch keine Entscheidung bezüglich Organspende getroffen bzw. dokumentiert haben, ist, dass sie sich noch nicht damit befasst haben. Ein weiterer Grund ist die fehlende Bereitschaft, sich mit dem eigenen Tod zu beschäftigen.
Kommentar:
"Wir können erst dann glücklich leben, wenn wir glücklich sterben können."
(Dr. Hubertus Glaser, DEUGE e. V.)
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9. Mai 2023
Gesellschaftliche Gesundheitskompetenz
Erfolgreiche Verteidigung: Gegengift gegen andere Aggressionen
Mit ihrer resilienten Haltung und ihrem mutigen und bislang erfolgreichen Abwehrkampf stellt die Ukraine ein Musterbeispiel für gesellschaftliche Gesundheitskompetenz dar. In seiner abendlichen Ansprache eklärte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am 8. Mail, dem Gedenktag des Sieges über Nazi-Deutschland (s o.):
"Der Erfolg der Ukrainer bei der Verteidigung gegen die russische Aggression ist definitiv ein Gegengift für andere Aggressionen. Die Welt muss sehen, dass eine freie Nation in der Lage ist, die Freiheit gegen Eindringlinge zu verteidigen. Wenn wir es können, dann können es auch andere tun. Wenn sie genauso kühn, so präzise und in der gleichen Einigkeit mit anderen freien Nationen handeln. Ich bin jedem unserer Krieger dankbar, der die Ukraine mit diesem Ergebnis versorgt! Ich bin dankbar für jeden Partner, der unseren Kriegern mit den Waffen hilft, die sie brauchen, um effektiv zu sein!"
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16. April 2023
Alteuropäische Donauzivilisation: Frieden – die Mutter aller Dinge
"Eine andere Welt ist möglich, auch hier in unserem Alltag"
Dort, wo heute Raketen des russischen Angriffskrieges in Wohnhäusern einschlagen und sich im Straßenkampf um Dörfer Soldaten töten, soll es am Anfang der europäischen Zivilisation eine Friedenskultur gegeben haben. 2000 Jahre lang keine Waffen, keine Burgen, kein Krieg! Stattdessen: Egalität ohne staatliche Herrschaft und Machtkämpfe. Ist Frieden also die Mutter aller Dinge?
Das zumindest sagt der deutsch-finnische Linguist und Historiker Harald Haarmann
nach Jahrzehnten er Forschung: Dort wo heute Krieg herrscht, wurde vor rund 8.000
Jahren, am Ende der Steinzeit, vielleicht auch der Frieden geboren. Die europäische Kultur der Acker-Bauern, die dort entstanden ist, hat etwas Besonderes hervorgebracht: Alt-Europa ist als Zivilisation mit höherem Entwicklungs-stand früher entstanden und hat sich früher entwickelt, als die Kulturen in Mesopo-tamien. Und zwar interessanterweise in dem Gebiet, was heute zur westlichen Ukraine gehört.
Die große Göttin – Das Rätsel der alteuropäischen Donau-Zivilisation (PDF-Download) >>
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10. Februar 2023
Erdbeben Türkei/Syrien: Hilfe durch Spenden –
Einige wichtige Hinweise
Das Technische Hilfswerk (THW),das damit begonnen hat, Hilfsgüterlieferungen für die Türkei auf den Weg zu bringen, bedankt sich bei den vielen hilfbereiten Bürgern und gibt folgende Hinweise:
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2. Februar 2023
Experte im Interview
"Schäden bei Kindern durch überzogene Lockdowns hätte man antizipieren und zumindest teilweise vermeiden können"
Der scheidende Vorsitzende des Sachverständigenrat für Gesundheit und Pflege, Ferdinand Gerlach, kennt sich aus im deutschen Gesundheitssystem. Der Professor für Allgemeinmedizin und Direktor des Instituts für Allgemeinmedizin der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität in Frankfurt/Main war seit 2007 Mitglied des Sachverständigenrats und seit 2012 dessen Vorsitzender. Gerlach hat das Amt zum Ablauf der Amtsperiode zum 31. Januar 2023 aufgegeben. Im Interview mit der ÄrzteZeitung äußert sich der Experte über den Daten-Blindflug iund andere gravierende Schwächen des deutschen Gesundheitswesens.
Einige Zitate daraus:
"Wir waren im Daten-Blindflug unterwegs. Ein Beispiel: Zu Beginn der Pandemie haben Labore Testergebnisse, die ihnen bereits digital vorlagen, an Gesundheitsämter gefaxt, wo diese umständlich händisch erfasst wurden. Die haben das Material wiederum händisch an Landesstellen weitergereicht. Von da gingen die Ergebnisse ans Robert Koch-Institut. Wenn Wochenende oder Feiertag war, kam gar nichts an. Die Johns Hopkins-Universität in Baltimore hat einfach die Webseiten von Landesministerien und Regionalzeitungen gescreent und hatte damit aktuellere und bessere Pandemiedaten."
"Schäden bei Kindern durch überzogene Lockdowns hätte man antizipieren und zumindest teilweise vermeiden können"
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27. Januar 2023
Deutsches Gesundheitssystem
"Wir benötigen einen Neustart nach internationalen Vorbildern"
Der Sachverständigenrat für Gesundheit und Pflege empfiehlt in seinem neuen Gutachten „Resilienz im Gesundheitswesen. Wege zur Bewältigung künftiger Krisen“ (Download: PDF) weitreichende Reformen des deutschen Gesundheitssystems.
Die Selbstwahrnehmung eines gut organisierten Versorgungssystems sei „trügerisch“, warnte der Vorsitzende des Sachverständigenrats, Prof. Dr. med. Ferdinand Gerlach, anlässlich der Übergabe des Gutachtens an die Bundesregierung. Das deutsche Gesundheitswesen sei ein „behäbiges Schönwettersystem“, welches unter anderem an unzureichender Koordination zwischen Bund, Ländern und Kommunen, einer noch immer unzulänglichen Digitalisierung sowie einem „formaljuristisch leerlaufenden Datenschutzverständnis“ leide, so Gerlach. Aus den aktuellen krisenhaften Erscheinungen seien keine ausreichenden Schlüsse gezogen worden – dabei gebe es weniger ein Erkenntnisproblem als Daten- und Umsetzungsdefizite.
Im Hinblick auf die elektronische Patientenakte (ePA), einem Kernstück der Digitalisierung, sagte der Experte: "Die jetzige ePA ist viel zu kompliziert und steckt in einer Sackgasse. Wir benötigen einen Neustart nach internationalen Vorbildern."
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27. Januar 2023
Holocaust-Gedenktag
Verdrängte Traumata werden auf die nächste Generation über-tragen – Erinnern und Erkennen ist schmerzhaft, aber heilsam
Heute, am Tag des Gedenkens für die Opfer des Nationalsozialismus, steht das Erinnern an den Holocaust im Zentrum. Für viele Familien, die direkt vom Holocaust betroffen waren, ist das Verdrängen oft entscheidend gewesen. Die Überlebenden des Holocaust konnten oft nicht über ihre schrecklichen Erfahrungen sprechen. Und so haben diese traumatischen Erlebnisse sich indirekt auf ihre Familien ausgewirkt.
Ein Gespräch mit Agnieszka Rubinroth, Ärztin und Psychoanalytikerin
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Gesundheitskompetenz
"Lieblose Mütter sind der Supergau für die Psyche"
Seine Familie kann man sich nicht aussuchen, man wird in sie hineingeboren. Vielen Menschen gilt sie als Hort der Vertrautheit und des bedingungslosen Zusammenhalts, auch wenn nicht immer alles harmonisch läuft. Doch dann sagen sich Kinder plötzlich von ihren Eltern los, Eltern brechen die Beziehung zu ihren Kindern ab, Geschwister wollen nichts mehr miteinander zu tun haben.
Eine Entscheidung, die die verlassenen Eltern, den verstoßenen Sohn oder die abgewiesene Schwester vor ein Rätsel stellt: Was ist da passiert? Vor allem Eltern sind sich oft keiner Schuld bewusst. Woran liegt es, dass jemand das Band zu Menschen zerschneidet, die ihm doch am nächsten stehen sollten? Und wie kann es gelingen, sich wieder zu versöhnen?
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DGRh Kongress
Geringe Gesundheitskompetenz in der deutschen Bevölkerung
Der Health Literacy Survey Germany sagt: 64 % der Bundesbürger fühlen sich bei der Suche nach einer Arztpraxis, einer Klinik oder über Institutionen der Pflege nicht ausreichend informiert. 57 % haben Schwierigkeiten, das Gesundheitssystem zu verstehen. 74 %der Befragten haben Probleme bei der Beurteilung von Gesundheitsinformationen und 53 % haben Schwierigkeiten, sie anzuwenden: Gerade Menschen mit chronischen Erkrankungen erreichen schlechtere Werte in Sachen Gesundheitskompetenz.
„Wir können die Studienergebnisse sicherlich nicht eins zu eins auf unsere Patient:innen übertragen, fest steht jedoch, dass es auch bei rheumatischen Erkrankungen ein Informationsdefizit gibt. Dieses resultiert nicht zuletzt aus der fehlenden Zeit für die sprechende Medizin im ärztlichen Alltag", so Dr. med. Martin Krusche, stellvertretender Leiter der Sektion Rheumatologie am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, in einer Pressemitteilung zum Deutschen Rheumatologiekongress 2022.
Pressemitteilung der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh) (PDF)
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SARS-CoV-2
STIKO-Chef: Corona ist mittlerweile endemisch
Laut Bayerischem Rundfunk (BR) geht der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission (STIKO), Prof. Dr. med. Thomas Mertens, davon aus, dass das Coronavirus mittlerweile endemisch und damit das Ende der Pandemie eingeläutet ist.
"Bislang hat aber beispielsweise die WHO die Corona-Pandemie nicht für beendet erklärt, auch wenn WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus bereits im September eine Chance auf ein Ende sah", heißt es in dem BR-Beitrag, der bisher keinen öffentlichen Widerhall fand.
Informationen zu SARS-CoV-2 und COVID-19
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27. Januar 2023
SARS-CoV-2-Pandemie
Infektiologen: Corona-Maskenpflicht in Praxen und Kliniken kann wegfallen
World Health Organization (WHO):
„SARS-Cov-2 ist hierzulande jetzt ein Gesundheitsrisiko unter vielen“: Infektiologen fordern daher die Aufhebung von Masken- und Testpflicht auch in medizinischen Einrichtungen.
weiterlesen (aerztezeitung.de)
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